Das trockene Auge
Unter dem Begriff des trockenen Auges ist eine Vielzahl an Erkrankungen zusammengefasst, welche nicht unbedingt mit reduzierter Tränenflüssigkeit einhergehen müssen, sondern wo häufig die Zusammensetzung des Tränenfilms mangelhaft ist. Die Augenoberfläche ist sehr empfindlich und muss kontinuierlich von einem dünnen Tränenfilm gepflegt werden. Dieser Tränenfilm besteht aus mehreren Komponenten: Ölen, Wasser und Mucin (Schleim).
Die Öle des Tränenfilms werden von Drüsen in den Augenlidern produziert (Meibomdrüsen). Diese Öle bilden die oberflächlichste Schicht des Tränenfilms und verhindern ein vorzeitiges Verdunsten der Tränenflüssigkeit. Wenn zu wenig Öl produziert wird, trocknet die Augenoberfläche zu schnell aus, was dort zu Zellschäden führt. Wenn reaktiv vermehrt Wasser abgesondert wird, beginnen die Augen zu tränen.
Die wässrigen Bestandteile des Tränenfilms werden in der Tränendrüse produziert. In der wässrigen Phase sind Elektrolyte und auch Antikörper zur Immunabwehr gelöst. Einerseits kann die Wasserproduktion der Tränendrüsen bei Bedarf stark gesteigert werden (z.B. beim Weinen), andererseits kann sie durch Erkrankungen und auch Medikamente reduziert werden. Damit der Tränenfilm an der Augenoberfläche haften kann, sondern spezielle Zellen der Augenoberfläche einen Schleimfilm (Mucin) ab.
Das Zusammenspiel all dieser Komponenten ist die Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Pflege der Augenoberfläche.
Wenn es durch einen mangelhaften Tränenfilm zu einer Schädigung der Augenoberfläche kommt, führt das zu einer lokalen Entzündungsreaktion. Diese Entzündungsreaktion kann selber die Strukturen, die für die Produktion des Tränenfilms verantwortlich sind, stören, was zu einem Teufelskreislauf aus verminderter Pflege und steigender Entzündungsaktivität führt.