Altersbedingte Makuladegeneration
Wie kann eine altersbedingte Makuladegeneration behandelt werden?
Die Behandlung der altersbedingten Makuladegeneration unterscheidet sich wesentlich zwischen der trockenen und der feuchten Form. Zur Behandlung der trockenen Makuladegeneration stehen derzeit noch keine evidenzbasierten Therapien zu Verfügung. Jedoch sollte eine regelmäßige augenärztliche Untersuchung zur Früherkennung einer Umwandlung der trockenen in eine feuchte Makuladegeneration durchgeführt werden. Die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln kann bei speziellen Patientengruppen ein Fortschreiten verlangsamen. Eine entsprechende Risikoanalyse und eine Empfehlung, ob die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln in ihrem Fall sinnvoll ist, sollte von einem fachkundigen Augenarzt erfolgen. Zur Behandlung der feuchten Form verwendet man Medikamente, die das neu eingewachsene Gefäß abdichten und teilweise auch verkleinern können. Nachdem die Gefäße abgedichtet wurden, kann die Netzhaut das Ödem und eventuelle Blutungen wieder abtransportieren. Diese Medikamente müssen in das Auge gespritzt werden. Eine komplette Heilung der feuchten Makuladegeneration ist derzeit nicht möglich und die meisten Patienten brauchen lebenslang augenärztliche Betreuung.FAQs
Die Medikamente gegen altersbedingte Makuladegeneration blockieren einen Gefäßwachstumsfaktor im Auge (Vascular Endothelial Growth Factor, VEGF). Dabei stehen uns heute folgende 3 Substanzen zur Verfügung: Lucentis, Avastin und Eylea.
Lucentis® (Wirkstoff: Ranibizumab) war die zweite zugelassene anti-VEGF-Substanz für AMD. Es hat eine deutlich bessere Wirkung als sein Vorgänger (Macugen). Unter optimalen Behandlungsbedingungen kann man bei über 90% der Patienten den Krankheitsverlauf stabilisieren und bei bis zu 40% eine Sehverbesserung erzielen.
Avastin® (Wirkstoff: Bevacizumab) wurde als Tumormedikament entwickelt. Es hat eine ähnliche Wirkung und ein ähnliches Nebenwirkungsprofil wie Lucentis. Avastin kostet 30 - 40 Mal weniger als Lucentis, ist aber nicht für die Behandlung der AMD zugelassen. Es wird jedoch weltweit seit 2006 angewendet.
Eylea® (Wirkstoff: Aflibercept) ist die neueste anti-VEGF-Substanz am Markt. Es erzielt ähnlich gute Visus-Ergebnisse wie Lucentis, wobei das Ansprechen bei manchen Patienten mit der einen oder der anderen anti-VEGF-Substanz besser sein kann. Entsprechend kann bei schlechtem Therapieansprechen ein Wechsel zwischen den Medikamenten sinnvoll sein.
Versuche, einwachsende Gefäße zu lasern, führten meist zu einer rascheren Verschlechterung des Sehens. Die Behandlung mit Laser wird nur mehr in sehr seltenen Fällen und bei zentrumsfernen Gefäßen erwogen.
Ein kalter Laser (sog. Photodynamische Therapie) kann bei Unterformen der altersbedingten Makuladegeneration (Polypoidale Choroidale Vaskulopathie) die Spritzentherapie unterstützen. Dabei wird ein Farbstoff in die Armvene verabreicht und dieser dann mit einem speziellen Licht im Bereich der Gefäßneubildungen angeregt. Dadurch verschließen sich die Gefäßneubildungen teilweise.
Das Lasern von Vorstufen der altersbedingten Makuladegeneration (z.B Drusen, Ablagerungen unter der Netzhaut) hat bisher noch keinen Nutzen für Patienten gezeigt.