Chorioretinopathia Centralis Serosa (CCS)
Die Chorioretinopathia Centralis Serosa (CCS) ist charakterisiert durch eine Flüssigkeitsansammlung unterhalb der Netzhaut. Diese Flüssigkeit stammt aus einer tieferen, gefäßreichen Schicht des Auges, der sogenannten Aderhaut (Choroidea). Bei Patienten mit CCS wird diese Schicht verstärkt durchblutet, wenn sich ihr Steroid-Hormonspiegel erhöht. Steroide werden vom Körper bei Stress (psychisch und physisch) vermehrt produziert, sind aber auch als Kortison in verschiedenen Medikamenten enthalten (in Tabletten, Cremen und Injektionen).
Patienten, bei denen es zu einer Flüssigkeitsansammlung kommt, bemerken typischerweise einen zentralen dunkleren Fleck, verschwommenes Sehen, weniger intensive Farben und verkleinertes Sehen.
In der Optischen Kohärenztomographie (OCT) kann man die Verdickung der Aderhaut bei der Chorioretinopathia Centralis Serosa (CCS) messen. Oben ein Patient mit CCS und unten ein gesunder Vergleichsbefund.
Bei der CCS unterscheiden wir 2 Phasen: die akute Phase und die chronische Phase.
In der akuten Phase (akute CCS) entwickelt sich eine Flüssigkeitsansammlung unter der Netzhaut, was zu einem milden bis mäßigen Verlust an Sehschärfe führen kann. Diese Phase wird häufig durch hohen Stress oder die Einnahme von kortisonhaltigen Medikamenten (z.B. Infiltrationen bei Rückenschmerzen) verursacht. Glücklicherweise resorbiert sich die Flüssigkeit bei einer akuten CCS in etwa 95% der Fälle von alleine. Die meisten Patienten erreichen dann wieder eine gute Sehleistung, obwohl viele im Seitenvergleich noch eine minimal reduzierte Sehschärfe über einen längeren Zeitraum feststellen können.
In der akuten Phase der CCS sieht man die Flüssigkeit unter der Netzhaut am besten in der Optischen Kohärenztomographie (OCT, Bild ganz rechts). Am Infrarotbild links davon sieht man die Flüssigkeitsansammlung als dunkle Scheibe. Diese Scheibe bemerkt der Patient als zentralen dunklen Fleck.
Wenn die Flüssigkeit unter der Netzhaut persistiert oder wenn sie häufig rezidiviert, sprechen wir von einer chronischen CCS. Diese Fälle haben ein höheres Risiko einen irreversiblen Sehverlust durch zunehmende Verdünnung der Netzhaut zu erleiden und sollten behandelt werden.
